Luftbelastung durch Kühlmittel verhindern
200.000 Betriebe setzen in Deutschland Kühlschmierstoffe (KSS) ein. Lesen Sie hier, was im Umgang mit KSS zu beachten ist. Und wie Sie die Luftbelastung senken.
Gesetzliche Grundlagen haben an Bedeutung gewonnen
Um die bei Produktionsprozessen in Fertigungsbetrieben entstehenden Gefahrstoffe aus dem Aufenthaltsbereich der Personen fernzuhalten, sind raumlufttechnische Maßnahmen erforderlich. Diese Maßnahmen haben in der jüngsten Vergangenheit auch in Form von gesetzlichen Grundlagen stark an Bedeutung gewonnen. Vor dem Hintergrund des Arbeitsschutzes liefert das Gefahrstoffrecht den gesetzlichen Rahmen für den Umgang mit Gefahrstoffen nach der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS). Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) sind Geräte und Anlagen zum Absaugen von Kühlschmierstoff-Aerosolen und -Rauchen, bei denen die Abluft ins Freie geführt wird, in der Regel nicht genehmigungsbedürftig, soweit sie bestimmte Werte nicht überschreiten. Schädliche Umwelteinwirkungen sind jedoch nach dem Stand der Technik zu vermeiden oder, falls unvermeidbar, auf ein Mindestmaß zu beschränken. Organische Stoffe im Abgas - ausgenommen staubförmige organische Stoffe - dürfen den Massenstrom 0,50 kg/h oder die Massenkonzentration 50 mg/m3 (jeweils angegeben als Gesamtkohlenstoff) insgesamt nicht überschreiten.
Was sind Kühlschmierstoffe?
Unter Kühlschmierstoffen (KSS) versteht man Flüssigkeiten, die bei Fertigungsverfahren der umformenden, trennenden und spanenden Be- und Verarbeitung von Werkstoffen eingesetzt werden. Aufgabe der KSS ist es, bei den Fertigungsprozessen u.a. das Werkzeug zu kühlen, Reibung zwischen Werkstück und Werkzeug zu vermindern, den Verschleiß des Werkzeuges zu begrenzen, Zerspanungs- und Umformenergie zu verringern und/oder Späne abzuführen. Aus der Vielzahl der Einsatzfelder resultieren viele Arten und unterschiedliche Zusammensetzungen wasser- bzw. nichtwassermischbarer KSS.
Emissionsquellen sind nicht nur durch KSS beaufschlagte Prozesse
Die Hauptemissionsquelle für KSS-Aerosole, -Rauche und -Dämpfe sind u.a. die durch KSS beaufschlagten Bearbeitungsprozesse des Zerspanens oder Umformens. Hierbei entstehen auf verschiedene Arten Dämpfe, Rauche und Aerosole: Mechanisch, durch Zerstäuben bei schnell rotierenden Teilen (z.B. beim Drehen und Schleifen), bzw. thermisch durch Cracken und Rückkondensation von verdampften KSS an heißen Oberflächen (Werkstücke, Werkzeuge oder heiße Späne). Eine nicht zu vernachlässigende Emissionsquelle sind zudem die warmen, bearbeiteten Werkstücke, die in offenen Behältern wie Gitterboxen gelagert werden. Das Abblasen der fertigen, noch mit KSS benetzten Teile stellt ebenfalls eine beachtliche Emissionsquelle dar. Weitere Quellen sind z.B. Lösungs- und Reinigungsmittel, ölverschmierte Putzlappen, Fußböden oder Arbeitskleidung.
Absauganlagen für entstandene KSS-Emissionen
Um die Anreicherung von Kohlenwasserstoffen in der Hallenluft zu vermeiden, sind verschiedene Maßnahmen zu beachten, wie etwa Vermeidung von Aerosolnebeln, Öldämpfen und Ölrauchen. Sehr wichtig ist hierbei die richtige Kühlung und Schmierung der Werkstücke beim Bearbeiten. Darüber hinaus gilt es, sekundäre Quellen zu verhindern bzw. zu vermindern. So sollten z.B. Werkzeugmaschinen voll gekapselt sein, warme benetzte Werkstücke in geschlossenen Behältern gelagert werden, benetzte Späne so zügig wie möglich entsorgt werden oder die Hallentemperatur möglichst niedrig sein. Auch sollte möglichst wenig Lösungs- und Reinigungsmittel verwendet werden, da es sich hier um meist sehr leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe handelt.
Der Einsatz von Luftfilteranlagen ist sehr komplex und bedarf einer guten Projektierung, die nur von einem Fachunternehmen mit der nötigen Praxiserfahrung bestimmt werden kann. Mit Hilfe des z.B. von der ILT Industrie-Luftfiltertechnik GmbH angebotenen flexiblen Modulsystems können vielfältige Anlagenlösungen realisiert und flexibel an örtliche Gegebenheiten angepasst werden - ganz gleich, ob das Projekt nur ein Gerät umfasst oder eine komplette Anlage mit dezentraler Absaugung.
zurück